Buch
Thurner, Michelle
AUTISMUS-SPEKTRUM-STÖRUNG IM ERWACHSENENALTER: HERAUSFORDERUNGEN UND INNOVATIVE LÖSUNGSANSÄTZE ZUR OPTIMIERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG / Michelle Thurner ; Relatrice = Erstbetreuerin Corinna Felderer ; Correlatrice = Zweitbetreuerin Claudia Telfser
Titel / Verantwortliche: AUTISMUS-SPEKTRUM-STÖRUNG IM ERWACHSENENALTER: HERAUSFORDERUNGEN UND INNOVATIVE LÖSUNGSANSÄTZE ZUR OPTIMIERUNG DER GESUNDHEITSVERSORGUNG / Michelle Thurner ; Relatrice = Erstbetreuerin Corinna Felderer ; Correlatrice = Zweitbetreuerin Claudia Telfser
Veröffentlichung: Bozen : 2023
Physische Beschreibung:
108 p. ; ill..
Datum:2023
Sprache:
Deutsch (Sprache des Textes, der Filmmusik usw.)
Land:
Italy
Titelvarianten:
- DISTURBO DELLO SPETTRO AUTISTICO IN ETÀ ADULTA: SFIDE E SOLUZIONI INNOVATIVE PER OTTIMIZZARE L'ASSISTENZA SANITARIA
Den Titel teilen
Abstract:
Background: Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung sind im Vergleich zu Menschen ohne Autismus-Spektrum-Störung erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, darunter erhöhte Krankheitsprävalenz und vorzeitige Sterblichkeit. Diese Gruppe von Menschen hat nicht nur mit Schwierigkeiten im Alltag, sondern vor allem mit unerkannten Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung zu kämpfen. Studien zeigen auch, dass sie aufgrund von Barrieren wie Reizüberflutungen, Kommunikationsproblemen und einem Mangel an Schulungen für medizinisches Personal Schwierigkeiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Angesichts dieser bedenklichen Trends ist es entscheidend, die Gesundheitsversorgung für Erwachsene mit Autismus-Spektrum-Störung zu verbessern und ihre einzigartigen Bedürfnisse zu berücksichtigen.Ziel: Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Herausforderungen beim Zugang Erwachsener mit Autismus-Spektrum-Störung zur Grundversorgung zu identifizieren und patientenorientierte Interventionen zu entwickeln, um die Qualität der primären Gesundheitsversorgung für diese Patientengruppe zu verbessern.Methode: Es wurde eine bibliografische Suche in den Datenbanken PubMed, Cinahl und Embase durchgeführt und die qualitative Studie von Doherty M. et al. (2021) ausgewählt. Letzteres wurde mit zwei anderen wissenschaftlichen Artikeln diskutiert und abschließend die Ergebnisse mit der Meinung von vier Experten des Gesundheitsamtes Bozen verglichen.Resultate: Die Untersuchung der Herausforderungen, mit denen Erwachsene mit Autismus-Spektrum-Störung in der Grundversorgung konfrontiert sind, offenbart einen komplexen Bereich, der häufig auf unzureichendes Wissen der Gesundheitsdienstleister über Autismus- Spektrum-Störung zurückzuführen ist. Die Identifizierung und Überwindung dieser Barrieren erfordern spezifische Fähigkeiten, die durch Schulungen, Kurse und Praktika erworben werden können. Ein umfassendes Verständnis der Bedürfnisse von Patienten mit Autismus-Spektrum-Störung ist entscheidend, um eine adäquate Versorgung zu gewährleisten und die bestehenden Disparitäten in der Sterblichkeit und Morbidität dieser Bevölkerungsgruppe zu reduzieren. Diese Erkenntnisse betonen die Dringlichkeit, Kompetenzen im Umgang von Patienten mit Autismus-Spektrum-Störung zu entwickeln, um eine verbesserteGesundheitsversorgung und somit eine Verringerung der negativen Gesundheitsauswirkungen zu erreichen.Expertenmeinung: Im Experteninterview wird deutlich, dass erwachsene Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung in der primären Gesundheitsversorgung auf vielfältige Herausforderungen stoßen, darunter wird der Zugang zur Versorgung selbst als problematisch dargestellt, da häufig fehlerhaft gestaltete Beurteilungen und Unterschätzungen der Bedürfnisse durch Gesundheitsdienstleister und Angehörige auftreten. Strukturelle Hindernisse wie lange Wartezeiten und überfüllte Untersuchungszimmer verschärfen die Situation zusätzlich. Die knappe Zeit während der Untersuchungen, das Fehlen beruhigender Vertrauenspersonen und die Unsicherheit der Gesundheitsdienstleister werden als weitere Hindernisse identifiziert. Die von den Experten vorgeschlagenen Lösungsansätze sind praxisorientiert und beinhalten eine intensive Kooperation mit Familienangehörigen und Caregivern. Dazu gehören gründliche Erstanamnesen in Zusammenarbeit mit ihnen, auf individuelle Interessen abgestimmte personalisierte Pflege sowie der Einsatz klarer Kommunikation und visueller Hilfsmittel. Das Dama-Projekt selbst wird als wegweisend betrachtet, da es speziell auf die Bedürfnisse erwachsener Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung eingeht. Die ambulante Ausrichtung, die umfassende Betreuung an einem Tag, die Integration mit verschiedenen Fachbereichen und die Fokussierung auf Prävention und individuelle Bedürfnisse zeichnen es aus. Es wird als Lösungsansatz angesehen und könnte einen tiefgreifenden Wandel in der Wahrnehmung und Reaktion der Gesellschaft auf die Bedürfnisse von Menschen mit Auismus- Spektrum-Störung bewirken.Schlussfolgerung: Die Auswertung von Artikeln und Expertenmeinungen hebt eindeutig die erheblichen Barrieren hervor, mit denen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung im Gesundheitssystem konfrontiert sind. Kommunikationsschwierigkeiten, unzureichendes Wissen der Gesundheitsdienstleister und Sensitivitätsprobleme sind entscheidende Faktoren dieser Hindernisse. Die Schlussfolgerung betont nachdrücklich die dringende Notwendigkeit gezielter Anpassungen im Gesundheitswesen, die auf einem tiefen Verständnis der Bedürfnisse von Menschen Autismus-Spektrum-Störung basieren. Gezielte Anpassungen, einschließlich Schulungen für Gesundheitsdienstleister, klare Kommunikation und die Einbindung von Familienangehörigen, werden als entscheidend hervorgehoben. Das DAMA-Projekt, mit seinem ganzheitlichen Ansatz und Fokus auf Prävention, zeigt sich als vielversprechende Intervention zur Minimierung der identifizierten Barrieren.