Buch
Aramburu, Fernando <1959->
Patria : Roman / Fernando Aramburu ; aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen
1. Auflage
Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, August 2018
Titel / Verantwortliche: Patria : Roman / Fernando Aramburu ; aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen
1. Auflage
Veröffentlichung: Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, August 2018
Physische Beschreibung:
760 Seiten
ISBN: 9783498001025
Datum:2018
Sprache:
Deutsch (Sprache des Textes, der Filmmusik usw.)
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Abstract:
Die katastrophale Kraft des fanatischen Nationalismus, die tief in höchst persönliche Beziehungen wie Familie und Freundschaft hineinwirkt. (DR)2011 erklärte sich die baskisch-nationalistische Untergrundorganisation ETA nach vier Jahrzehnten blutigen Kampfes zum Waffenstillstand mit der spanischen Regierung bereit. Am Beispiel zweier Familien, die eng befreundet waren und durch den Terror entzweit wurden, zeigt der großartige, aus dem Baskenland stammende und in Deutschland lebende Erzähler Aramburu alle Facetten von nationalistischer Verblendung sowie fanatischem Hass auf der Täterseite und nie verheilender Verwundung und verzweifelter Ohnmacht auf der Opferseite.Der Fuhrunternehmer Txato hat sich von den Drohungen der ETA nicht einschüchtern lassen und keine Revolutionssteuer bezahlt. Deshalb wird er vor seinem Haus erschossen. Joxi Mari, der Sohn seines besten Freundes, steht im Verdacht, die tödlichen Schüsse abgegeben zu haben. Zwanzig Jahre nach dem Mord kehrt Txatos Witwe Bittori in ihr altes Haus zurück, misstrauisch beäugt vom ganzen Dorf. Bittori ist todkrank und hat nur mehr wenige Monate zu leben. Damit sie bei ihrem Mann im Grab Ruhe finden kann, möchte sie, dass der mutmaßliche Mörder Abbitte leistet. Doch Joxi Mari ist auch nach 17 Jahren Gefängnis noch immer von Hass zerfressen und uneinsichtig.Die Sprachform der erlebten Rede, die passagenweise sogar in die Ich-Form kippt, erlaubt es, den plastischen Figuren extrem nahe zu kommen und ihre Emotionen und Gedankengänge nachzuvollziehen. Neben den familiären, menschlichen Problemen (Ehekrisen, Krankheit, Ausgrenzung) belastet der alles durchdringende Terror des Baskenkonfliktes das Leben der Hauptfiguren. Letztlich ist dieser dichte Roman ein wortgewaltiger Aufruf zur Versöhnung. Starke Empfehlung!