Buch
Wray, John <1971->
Gotteskind : Roman / John Wray ; aus dem Englischen von Bernhard Robben
Titel / Verantwortliche: Gotteskind : Roman / John Wray ; aus dem Englischen von Bernhard Robben
Veröffentlichung: Rowohlt, Februar 2019
Physische Beschreibung:
343 Seiten
ISBN: 9783498073947
Datum:2019
Sprache:
Deutsch (Sprache des Textes, der Filmmusik usw.)
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Abstract:
Eine junge Amerikanerin reist nach Pakistan, um den Islam zu studieren und wird von den Mudschaheddin als Kämpfer angeworben. (DR) Die 18-jährige Aden Sawyer ist vom Islam fasziniert und beschließt nach Pakistan zu reisen, um dort in einer Medrese den Koran zu studieren. Diesen Plan kann sie nur in die Tat umsetzen, wenn sie sich als Junge präsentiert. Also rasiert sie ihren Kopf, trainiert die Stimme auf eine tiefere Tonlage und schlüpft in Männerkleidung. Zur Seite steht ihr ein Freund mit pakistanischen Wurzeln. Die beiden schaffen es, in einer Koranschule aufgenommen zu werden. Als Bruder Suleyman macht Aden rasche Fortschritte und beeindruckt mit Inbrunst und Eifer. Gefährlich wird es, als sie in die Kreise der Mudschaheddin gerät. Sie durchläuft das harte Ausbildungstraining zum Kämpfer und wird bewundert, aber auch misstrauisch beäugt. Schließlich kommt es zu Einsätzen, in denen sie beweisen muss, dass sie hundertprozentig hinter der Sache steht. Bei einem Luftangriff kann sie sich mit Ziar, dem Anführer ihrer Gruppe, in eine Höhle retten. Die beiden fühlen sich schon lange von einander angezogen, nun gestehen sie sich ihre Liebe ein. Kurz darauf wird Aden schwer verletzt und gerät in Gefangenschaft. John Wray, Sohn eines amerikanischen Vaters und einer österreichischen Mutter, ist in den USA bereits ein gefeierter Autor. In "Gotteskind" greift er ein aktuelles Thema auf, die Konversion westlicher Jugendlicher zum Islam und deren Bereitschaft, für den neuen Glauben zu kämpfen. Besonders spannend wird der Roman dadurch, dass Aden sich als Mann verkleidet und dauernd in Gefahr ist, enttarnt zu werden. Als Leser_in fragt man sich natürlich, was einen amerikanischen Teenager dazu bringt, sich so leidenschaftlich zum Islam zu bekennen. Wray vermeidet, darauf eine eindeutige Antwort zu geben. Zwar kommt seine Protagonistin aus einer zerrütteten Familie, doch macht er nicht diesen Umstand allein für die Konversion verantwortlich. Es spielen wohl immer mehrere Faktoren mit und vielleicht genügt dann ein scheinbar banaler Zufall, um einen Prozess in Gang zu setzen, der schwer umkehrbar ist. Der Roman ist ausgezeichnet geschrieben, vermeidet plakative Schuldzuweisungen und eignet sich gut für Diskussionen zum Thema. (bn.bibliotheksnachrichten/Ingrid Kainzner/www.biblio.at)