Buch
Ein verrücktes Huhn / Text Heinz Janisch. Bilder Walter Schmögner
Residenz-Verl., 2011
Nilpferd in Residenz
Titel / Verantwortliche: Ein verrücktes Huhn / Text Heinz Janisch. Bilder Walter Schmögner
Veröffentlichung: Residenz-Verl., 2011
Physische Beschreibung:
[28] S. : Ill.
Reihen: Nilpferd in Residenz
ISBN: 9783701720941
Datum:2011
Sprache:
Deutsch (Sprache des Textes, der Filmmusik usw.)
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Abstract:
Annotation: Kleine Wölkchen und leuchtende Glühbirnen statt schöner Eier: die Titelheldin ist alles andere als Durchschnitt und überrascht ihren Bauern mit immer neuen verwegenen Nestinhalten.Rezension: Die Dinge in unserem Alltag verinnerlichen, verarbeiten und verdauen, um sie schließlich wieder loszulassen. Das hört sich nach ganz großer Philosophie an, nach dem Kreislauf des Lebens und bewusstem Wahrnehmen. All das gelingt hier keinem Dichter und Denker, keiner Vertreterin der neuen Achtsamkeit, sondern dem "verrückten Huhn" aus Heinz Janischs Geschichte mit Leichtigkeit: morgens sieht es den Nebel über dem Hof, danach legt es keine Eier ins Nest, sondern drei kleine graue Wolken. Der Tierarzt schaut sich das Huhn unter einer hellen Lampe genau an, tags drauf findet der Bauer eine leuchtende Glühbirne im Nest. "Mein Huhn ist eine Sensation!", denkt er und bringt es dorthin, wo Spektakuläres in unserer Zeit anscheinend hingehört - ins Fernsehen. Doch statt im Studio als Superhuhn zu glänzen, geht die kleine Henne lieber ihrem Kerngeschäft nach, und legt ein Ei. Mit dem Fernseherfolg wird's also nichts, das Eierlegen klappt im heimischen Stall danach auch nicht mehr und so erscheint dem Landwirt eine schmackhafte Hühnersuppe als bestmögliche Verwendung für die - aus seiner Sicht - sinnentleerte Hühner-Existenz. Wie das stets schelmisch lächelnde Huhn seinen Herrn dann doch noch für sich einnimmt, erzählt Janisch in wenigen Worten, die als Bildunterzeilen die seitenfüllenden Bilder von Walter Schmögner ergänzen. Der malt dem Huhn ein friedliches Hofidyll, jenseits üblicher Massentierhaltung in klaren, warmen Farben. Sonne, Mond und Sterne bringen den grünen Mikrokosmos zum Strahlen. Damit bewegt sich Schmögners Hühnerwelt zwar außerhalb der rauen Realität, doch schließlich geht's ja auch um etwas ganz anderes: ein Lob auf die Fantasie, auf das Zweckfreie, auf kreative und empfindsame Seelen. Ob sie nun Federn tragen oder nicht. (1000 und 1 Buch/Heike Byn/www.biblio.at)